
l. nach r. Rolf Henning / Rainer Saam / Jimmy Kirchgässner
/ Walter Seyffer / Sid Gautama (1974-75)
Only the Dancers 1974
Titel:
Long Distance Line
Only The Dancers
It´s Not My Fault
Frustration
Hovercraft Queen
Time Is Due
The Way I´m Living
Moment
Bundt, Mike - bass
Henning, Rolf - guitars
Seyffer, Walter - vocals
Sidhatta Gautama - drums
Nach der Veröffentlichung des 2. Albums "We Never Lost Control"
im Herbst 1973 machten Nine Days Wonder erneut mehrere Musikerwechsel
durch. Gitarrist Rolf Henning ersetzte Hans Frauenschuh. Im April
1974 ersetzen der indonesische Schlagzeuger Sidhatta Gautama,
zuvor bei AERA und der Organist Steve Robinson, zuvor bei 2066
& Then und AERA Karl Heinz "Hyazintus" Weiler und Freddie Münster.
Mit
Manager und Produzent Peter Hauke wurde dann für September 1974
die Aufnahmesession zum
3. Album "Only The Dancers" im englischen Chipping Norton Studio
in Oxfordshire organisiert. Als Gastmusiker wirkten Steve Robinson
und der Van Der Graaf Generator-Saxofonist Dave Jackson mit.
Dem Sound des Albums ist ganz klar die englische Handschrift anzumerken.
Toningenieur Tobi Robinson hat ganze Arbeit geleistet. Die Musik
beschritt weiter den auf dem 2. Album begonnenen Weg mehr zu durcharrangierten
Rock-Werken. Außerdem weht ein gewisser Ziggy Stardust-Wind durch
einige der Albumtitel.
Der Rezensent der Musikzeitschrift Sounds stellte zunächst einen
Vergleich des Albumcovers zur damals ebenfalls erschienenen Karthago
-LP "Rock n' Roll Testament" an und meinte, dass ihm die Nine
Days Wonder-Hülle schon weit besser gefalle. Weiter schrieb er:
Während zwei Zahnbürsten - eine rote und eine blaue - verbogen
verzückt zu den Klängen einer jukebox tanzen, stürzt sich im Hintergrund
ein Haufen haariger Kollegen wie die Lemminge ins Meer. Die rote
Zahnbürste taucht dann als "The Dancer" auf dem Innencover im
Kreise der derb maskierten Herren Musiker wieder auf. Ihr seht,
die Jungs von Nine Days Wonder haben sich bezüglich ihres Plattentitels
was einfallen lassen.
Soweit, so gut; kommen wir zur Musik: Nine Days Wonder tendiert
zu einer verzwickt spannungsgeladenen Mischung aus Heavy-Rock
und lyrischen, Jazz-angehauchten Passagen. Vor allem die Gäste
Dave Jackson, Sax und Flöte, Steve Robinson, Keyboards, kommen
bei letztgenanntem gut zum Zuge.
Bassist Michael Bundt zündelte weiter am Image der Band, indem
er Pressenachrichten lancierte, die die damaligen Pressefritzen,
ohne auch nur das Geringste nachzuprüfen, übernahmen.
Dazu Walter Seyffer:
"Mike langsierte eine Story, die bis zum heutigen Tag noch in
so manchen Gehirnen herumspukt. Erst vor kurzem bin ich gefragt
worden, ob denn das Rockmusikerdenkmal noch in Mannheim zu finden
wäre, dass wir in jener Zeit aufstellen ließen? Es handelte sich
um die "Pressemeldung", dass wir ein lebensgroßes Denkmal gestiftet
hätten, das vier Musiker darstellt, die einen VW-Bus anschieben."
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