
In the September issue of "Rolling
Stone" in 2020, "Billy Frost" was found among the
50th. world's most underrated albums in rock history.
(Thanks Rolling Stone! Sometimes it just takes a little time when
you are ahead of your time...).
Sonnet to Billy Frost 1976
Alchemists
I Need A Rest
In Memory Of Sir Hillary
Five Minutes Musical
Uncle Franky
Silver Forest
Turn And Go On
Sonnet To Billy Frost
Empty Frame
Almost October
Jamie
You´re Always All Alone With The Things You Love
I Need A Rest Part II
Öhler, Peter - guitars
Saam, Rainer - bass
Seyffer, Walter - vocals
Sidhatta Gautama - drums
Unger, Bernd "Ravi" - guitars
Opper, Ray - words and two helpful hands ("God bless you
wherever you are!")
Die Nine Days Wonder-Besetzung, die das Album "Only The Dancers"
eingespielt hatte, hielt immerhin ein knappes Jahr. Bassist Michael
Bundt erklärte im März 1975 seinen Austritt und Gitarrist Rolf
Henning verließ die Band nur kurze Zeit später.
Die verbleibenden Bandmitglieder Walter Seyffer und Sidhatta Gautama
fanden mit den beiden Gitarristen Bernd Unger und Peter Oehler
(zuvor bei Jud's Gallery) sowie Bassist Rainer Saam neue Musiker,
die sich als letzte Inkarnation von Nine Days Wonder darstellen.
Mit Bernd Unger hatte Walter Seyffer einen alten Mitstreiter aus
den Anfangstagen von Nine Days Wonder an seiner Seite. In dieser
Besetzung wurde im Herbst 1975 das vorliegende Album eingespielt,
welches im April 1976 veröffentlicht wurde.
Den
Produzentenjob teilten sich diesmal Peter Hauke und Chrisitan
Kolonivits (Pianist von Andre Heller und bekannter österreichischer
Produzent). Bei Erscheinen des Albums war die Reaktion eher verhalten.
Wieder einmal ließ sich die Musik von Nine Days Wonder nicht in
einer der gängigen Schubladen unterbringen. Möglicherweise lag
es am zu "englischen" Charakter der Musik, dass diesem Werk nicht
allzu viel Aufmerksamkeit zuteil wurde. Wohl zu unrecht, denn
aus heutiger Sicht handelt es sich zwar nicht um das progressivste,
bestimmt jedoch um das musikalisch und produktionstechnisch ausgereifteste
Album der Gruppe.
Die Besetzung von Sonnet To Billy Frost war auch im Oktober 1975
beim Rock-Festival in Witten zu sehen. Am 09. September 1975 trat
die Band offiziell letztmalig live auf.
Befragt zu den guten alten Zeiten und den Ratschlägen, die man
jungen Musikern auf den Weg geben sollte, sagt Walter Seyffer
heute: "Es ist für mich schon ein seltsames Phänomen, dass sich
wieder alle möglichen Leute für Nine Days Wonder interessieren,
wobei ich bis bislang davon überzeugt war, dass diese Zeit höchstens
noch in den Köpfen der ehemaligen Bandmitglieder herumspukt. Gott
sei dank verändern sich die Zeiten und es ist gut, dass von einem
Ratschlag eines "Altvorderen" oftmals nur der "Schlag" übrig bleibt,
vor dem man in Deckung gehen sollte. Ganz sicher ist, dass wir
die damaligen Gegebenheiten in keiner Weise mit der heutigen Situation
vergleichen können, denn wir hatten die einmalige Chance ein unberührtes
Feld zum ersten Mal pflügen zu können und konnten uns dabei frei
entscheiden, was wir darauf anbauen. Mein Ratschlag" kann nur
der sein: Weiterhin den ungepflügten Feldern auf der Spur zu bleiben,
auch wenn so viele behaupten, dass es sie nicht mehr gibt. Dies
hat man uns vor 40 Jahren schon gesagt. Und man sollte vielleicht
dran denken, dass man diese Felder daran erkennt, dass sie noch
keinen Namen haben und dass es dafür keine Risiko-Versicherung
gibt. Ein weiteres Erkennungsmerkmal für etwas Neues ist ganz
sicher auch, dass einem kein "anständiger und vernünftiger" Mensch
dafür einen Kredit gibt. Daraus ergibt sich, dass man eben auch
den Umgang mit den "Unanständigen und Unvernünftigen" suchen muss.
Nach über 30 Jahren gibt es aus dieser Perspektive für die Zeit
mit Nine Days Wonder kein "Schlecht" und "Gut" sondern vielleicht
nur die Verwunderung, dass ich das alles so verhältnismäßig gut
überstanden habe. Es gilt der Satz von Don Henley von den Eagles:
The thing that amazes me most is, that after all I´m still
alive and well".
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